LUA für Höhlenbäume – Zum internationalen Artenschutztag am 03.03.2023

 Markus Pointinger  |  

Heute vor genau 50 Jahren wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommen abgeschlossen. Bisher haben dieses Abkommen insgesamt 184 Länder unterzeichnet. Dieses Datum dient seither als Aktions- bzw. Gedenktag, den auch die Salzburger Landesumweltanwaltschaft (LUA) nutzt, um auf die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam zu machen, dieses Mal am Beispiel von Höhlenbäumen.

Eiche mit Spechthöhlen, Foto: LUA
Rotbuche mit Baumhöhlen, Foto: LUA

LUA für Höhlenbäume – Zum internationalen Artenschutztag am 03.03.2023

Heute vor genau 50 Jahren wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommen abgeschlossen. Bisher haben dieses Abkommen insgesamt 184 Länder unterzeichnet. Dieses Datum dient seither als Aktions- bzw. Gedenktag, den auch die Salzburger Landesumweltanwaltschaft (LUA) nutzt, um auf die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam zu machen, dieses Mal am Beispiel von Höhlenbäumen.

Unter Höhlenbäumen versteht man zumeist große, alte Bäume, die unterschiedliche Hohlräume aufweisen, die in Form von Astlöchern, durch Blitzschläge und Frostrisse entstanden sind oder von Spechten angelegt wurden. Eine Faustregel besagt: je älter der Baum, umso mehr hat er erlebt und desto mehr verschiedene Höhlen weist er auf. Diese wiederum bieten unzähligen Tierarten einen unersetzbaren Lebensraum.

Spechte brauchen die Höhlen zur Aufzucht ihrer Jungen. Eulen wie Wald- und Raufußkauz sowie Singvögel wie Kleiber, Star oder Meisenarten nutzen sie als Brutstätte. Zahlreiche Fledermäuse und seltene Kleinsäuger, wie der Baumschläfer, richten ihre Kinderstuben ebenfalls in Baumhöhlen ein. Gegen Ende eines Baumlebens gesellen sich dann noch unzählige Käferarten und andere Insekten sowie Pilze, Flechten und Moose dazu. “So entwickelt sich ein alter Baum im Laufe seines Lebens zu einem wahren Eldorado der Artenvielfalt.”, sagt Landesumweltanwältin Gishild Schaufler.

Mittlerweile sind aber solche dicken und knorrigen Altbäume sehr selten. Denn sowohl im städtischen Gebiet als auch in Wäldern fallen sie oft zum Schutz vor herabfallenden Ästen der “Verkehrssicherung” zum Opfer. Im Wirtschaftswald erreichen die Bäume aufgrund immer kürzerer Umtriebszeiten oft gar nicht mehr das Alter, das zur Entwicklung von Höhlen, besonders für die größeren Vögel, wie Eulen und Dohle, benötigt wird.

Mit dem Verlust dieser Bäume geht aber auch deren Funktion im Ökosystem verloren: Spechte verschwinden, Schadinsekten wie Forst- und Obstbaumschädlinge, die ansonsten von Vögeln oder Fledermäusen erbeutet werden, vermehren sich stark und die  Waldgesundheit leidet. Große alte Bäume sind in Zeiten der Klimaerwärmung auch wichtige Schattenspender in den Städten und reinigen die Luft. “Diese Bäume lassen sich auch nicht so einfach ersetzen.", mahnt Schaufler. “Bis ein neu gepflanzter Baum annähernd dieselben Funktionen wie ein alter Baum leisten kann, vergehen rund 100 Jahre. Angesichts des Klimawandels und Verlusts der biologischen Vielfalt haben wir diese Zeit nicht mehr!

Die Landesumweltanwaltschaft setzt sich deshalb in ihrer täglichen Arbeit für die Erhaltung von Altbäumen ein, um die natürliche Umwelt als Lebensgrundlage für den Menschen zu bewahren und Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und Naturhaushaltes zu vermeiden.

LUA: Korrekt im Ton, klar in der Sache!

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