Kraftwerk Stegenwald - Revision der LUA

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Aufgrund der herausragenden Stellung des gegenständlichen Fluss-Abschnittes aufgrund der im Verfahren amtssachverständig festgestellten

  • Einzigartigkeit in Bezug auf die letzte freie Fließstrecke der mittleren Salzach und
  • der letzten verbleibenden natürlichen Gewässerstrecke zwischen den Stauketten, in denen sich ein gewässertypspezfischer Fischbestand wieder etablieren kann,
  • der Tragweite aufgrund der Wichtigkeit über den Abschnitt hinaus als Trittstein und Ausstrahlstrecke flussauf und flussab und somit auch für die nach der Wasserrahmen-Richtlinie notwendige Zustandsverbesserung für die angrenzenden Flussabschnitte,
  • der Höchstwertigkeit aufgrund des naturschutzfachlich herausragenden Abschnitts der Salzach, die bereits seit der Gesamtuntersuchung Salzach aus den 1990er Jahren wissenschaftlich erhoben ist und deshalb bisher von Wasserkraftwerken verschont geblieben ist,
  • der hochkomplexen Ökotonbereichen aufgrund der natürlichen Flussdynamik mit zahlreichen Kiesbänken und vielgestaltigem Uferverlauf und
  • der besonderen Artengemeinschaft, die sich durch seltene und gefährdete Arten unterschiedlichster Tiergruppen (Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten) auszeichnet und
  • der Unwiederbringlichkeit, weil die Uferabschnitte wahrscheinlich nie wieder ihre vollständige Diversität erreichen,

die in der Interessenabwägung nicht gewürdigt wurden und der offensichtlichen Erhebungsmängel zum Artenschutz erhob die Salzburger Landesumweltanwaltschaft Revision gegen das Erkenntnis zum gegenständlichen Wasserkraftwerk Stegenwald.

Denn hätte sich das Gericht mit den oben angeführten Punkten auseinandergesetzt, so hätte es zu dem Schluss kommen müssen, dass hier ein außergewöhnlich hohes Interesse am Erhalt der letzten freien Fließstrecke der mittleren Salzach besteht und nicht per se durch das Interesse an der Erzeugung von Energie aus Wasserkraft überwogen werden kann.

Denn in Zeiten der multiplen Krise darf das Artensterben nicht einfach ausgeblendet und der Energiekrise die letzten hochwertigen Lebensräume geopfert werden, die für unsere Lebensgrundlage genauso essentiell sind.

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