Wasserkraftnutzung in Salzburg

Im Jahr 2018 existierten In Salzburg 506 Wasserkraftanlagen, 31 davon gelten als Großwasserkraftwerke mit einer Leistung von mehr als 10 MW. Diese produzierten 2018 etwa 4.300 GWh, die rund 88% der gesamten Stromproduktion in Salzburg entsprechen. Die Potentiale der Großwasserkraft sind heute weitgehend ausgebaut. Die zukünftig noch zu erschließenden Potentiale liegen daher laut dem Dachverband „Erneuerbare Energie Österreich“ vor allem im Bereich der Kleinwasserkraft und im Bereich der Anlagenrevitalisierung.

Wasserrahmenrichtlinie und Wasserkraft

Mit Einführung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde europaweit angestrebt, alle vorhanden Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer bis 2027 in einen qualitativ "guten Zustand" zu überführen. Die Wasserkraftnutzung ist daher nur noch unter Berücksichtigung sämtlicher ökologischer Parameter möglich (z.B. ausreichend Restwasser, möglichst geringe Änderung der Fließgeschwindigkeit, Erhalt der Durchgängigkeit). Diese Forderungen schaffen ein Spannungsfeld zwischen Energiewirtschaft und Ökologie.

Klimawandel und Wasserkraft

Die Höhe der Wassermenge in einem Fluss wird vor allem durch Niederschlag und Verdunstung bestimmt. Das Umweltbundesamt hat die möglichen Effekte des Klimawandels auf die Ertragssituation der Wasserkraft untersuchen lassen. Demnach kann für die nähere Zukunft mit einer Mindererzeugung aus Wasserkraft um ein bis vier Prozent, für die fernere Zukunft von bis zu 15 Prozent gerechnet werden.

Zukunft der Wasserkraftnutzung

Der hohe Nutzungsgrad in Salzburg bedeutet auch eine hohe Belastung für die Fließgewässer als Ökosysteme. Aus diesem Grund sind Fließgewässer generell streng geschützt (§ 24 NSchG) und es gilt das Verschlechterungsverbot nach der WRRL. Eine neue Wasserkraftanlage ist daher an einem Fließgewässer mit naturnahem oder natürlichem Zustand praktisch ausgeschlossen. Pumpspeicherwerke, die überschüssigen Strom speichern können, sind am ehesten rechtlich und praktisch umsetzbar. (ww)