Mit Volldampf gegen Klimaschutz

 Markus Pointinger  |  

LUA PRESSE vom 24.01.2007

Die Zeitungen sind seit Wochen voll mit Artikeln zum Klimawandel. Österreich liegt bei der Erfüllung der Kyoto-Ziele bereits weit im Hintertreffen. Die SN widmen sich in ihrer Ausgabe vom 24.01.2007 in nicht weniger als fünf Artikeln dem Thema Klimaschutz. An allen Ecken und Enden wird man mit Tipps zur Reduktion von Emissionen und Energieverbrauch konfrontiert. Der ORF gestaltet einen Themenschwerpunkt „Klimawandel“. Der WWF startet gemeinsam mit Ö3 österreichweit einen „Klimacheck“, um dieses in den nächsten Jahren immer brennender werdende Thema ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

Im gleichen Atemzug verhandelt der Salzburger Landtag, getragen durch ÖVP, SPÖ und FPÖ, im vorauseilenden Gehorsam zum Regierungsprogramm und den Vorstellungen von Verkehrsminister Faymann, über eine Aufhebung der Tempo-100-Beschränkung auf der Tauernautobahn zwischen Salzburg und Golling. Eingeführt wurde das Limit aus Anlass der Ausweisung dieses Gebietes als „Belastetes Gebiet Luft“ durch Verordnung der Bundesregierung im Jahr 2002. Diese Maßnahme stellt wissenschaftlich nachgewiesen eine kurzfristig realisierbare und äußerst effektive Form zur Verringerung von Emissionen dar. Bis heute hat sie jedoch nicht dazu ausgereicht, die Ausweisung als belastetes Gebiet zurückzunehmen. Mittel- und langfristige Maßnahmen gegen die Zunahme der Schadstoffbelastung sind derzeit nicht absehbar.

„Ungeachtet aller Vorzeichen wendet sich der Salzburger Landtag nun vom Vorsorgeprinzip ab und gewährt den Autofahrern wieder volle Fahrt bis zur nächsten Spitzenbelastung, um dann vorübergehend mit Tempo 100 Symptombekämpfung betreiben zu können. Gerade im Bereich zwischen 100 und 130 km/h steigt der Schadstoffausstoß von Fahrzeugen sprunghaft an. Nun an dieser Schraube drehen zu wollen ist kontraproduktiv zu den Zielen des Klimaschutzes, realitätsfremd und entbehrt jeder Logik“ betont Umweltanwalt Wolfgang Wiener.

Zurück