Artenrückgang Insekten

Einstieg ins Thema

Das Artensterben ist genauso wie der Klimawandel eine der aktuell größten Herausforderungen der Menschheit und macht auch vor Salzburg nicht halt. Grund ist der massive Lebensraumverlust für diese Arten, der durch das Zusammenspiel vieler Ursachen ungebremst voranschreitet, wie Bodenversiegelung, Biotopzerstörung, Luft- und Lichtverschmutzung, Intensivierung der Landwirtschaft mit gestiegener Häufigkeit von Mahd und Gülleausbringung, Ausräumung der Landschaft von Strukturelementen sowie Zersiedelung und daraus resultierenden überproportionalen Verkehrsflächen.

Neu und besonders besorgniserregend ist die Erkenntnis, dass nicht nur mehr isolierte, seltene bzw. spezialisierte, sondern auch bisher weit verbreitete Arten betroffen sind. Einen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten um mehr als 75% belegte eine langjährige Untersuchung von 1989 bis 2016 in 63 deutschen Naturschutzgebieten (Original-Artikel publiziert von Hallmann et al. 2017 in PLoS ONE).

Dass dieses erschreckende Ergebnis leider auch für Europa allgemein und Österreich bzw. Salzburg speziell gültig ist, stellt die LUA in einem gesonderten kurzen Fachbeitrag (siehe unten) dar, der auch auf Auswirkungen für die gesamten Ökosysteme, sowie mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen hinweist.

Die Dringlichkeit für wirksame Maßnahmen, nicht nur für die Insekten sondern auch für unsere Ernährung, wird durch den gerade erst Ende März 2020 durch die Heinrich Böll Stiftung, Global 2000 und Naturschutzbund herausgegebene Österreichische Ausgabe des Insektenatlas 2020 aktuell noch einmal verdeutlicht. (gs)

Deutsche Insektenstudie mit 75 % Rückgang der Biomasse von Fluginsekten auch für Österreich und Salzburg alarmierend!

Schockierendes Ergebnis deutscher Insektenstudie mit 75% Rückgang an Biomasse:

Eine langjährige Untersuchung in 63 deutschen Naturschutzgebieten belegt aktuell einen Rückgang der Insektenbiomasse, den auch immer mehr Menschen bereits subjektiv wahrgenommen haben. Über 27 Jahre wurden die Individuen in aufgestellten Insektenfallen gezählt. Gleichzeitig wurden Daten der umliegenden Lebensräume, zur Klimaerwärmung und der Landnutzung ausgewertet. Das schockierende Ergebnis war, dass seit 1989 die Biomasse von Fluginsekten um mehr als 75% zurückgegangen ist. Mit der Klimaerwärmung konnte dieser enorme Schwund jedoch nicht erklärt werden. Die Studie von Hallmann et al. 2017 wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht. Im Folgenden wird der Inhalt dieser Studie vor allem mit Hinweisen für die allgemeine Bedeutung in Europa sowie speziell in Österreich bzw. Salzburg wiedergegeben...